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Der Wertewürfel für die Zusammenarbeit: Das Fundament für Morgen

2025-10-02


In den letzten Jahren ist deutlich geworden: Zusammenarbeit braucht ein neues Fundament. Globale Megatrends wie Konnektivität, New Work, Individualisierung oder Neo-Ökologie verändern die Art, wie wir leben, arbeiten und Gemeinschaft gestalten. Klassische Werte wie Vertrauen, Verantwortung oder Respekt bleiben zwar wichtig, doch in einer komplexen, dezentralisierten Welt müssen sie weitergedacht werden.


Wir erleben eine Lawine in Zeitlupe: tiefgreifende Veränderungen, die jeden Aspekt unseres Miteinanders betreffen. Wie führen wir Teams, die sich kaum physisch treffen? Wie nutzen wir die Stärke der Vielfalt in einer Kultur der Selbstverwirklichung? Und wie bleiben wir resilient angesichts ständiger Krisen?


Genau hier setzt der Prototyp "Wertewürfel" für die Zusammenarbeit der Zukunft an. Er ist aus einem kollektiven Prozessentstanden, in dem sich Makro- und Mikro-Beobachtungen getroffen haben. Inspiriert von den 12 Megatrends des Zukunftsinstituts und verifiziert durch meine eigene Feldforschung im praktischen Miteinander, übersetzt er sechs klassische Kernwerte in sechs robuste „Super-Werte“, die den Herausforderungen unserer Zeit standhalten.



Die 6 Super-Werte auf einen Blick


Der Würfel bündelt die wichtigsten Antworten aus Psychologie, Soziologie und Zukunftsforschung. Jeder Wert ist eine Fusion, die die menschliche Natur mit der digitalen und globalen Realität in Einklang bringt:



1. Vertrauensbasierte Transparenz (Trust & Transparency)


Fusion aus: Vertrauen + Offene Kommunikation

Informationen offen teilen – auch wenn sie unvollständig sind – und gleichzeitig darauf vertrauen können, dass alle verlässlich handeln. Dieses Prinzip ist das Gegenmittel gegen Kontrollzwang in verteilten Teams.


Megatrends: Konnektivität & New Work



2. Resiliente Verantwortung (Resilient Accountability)


Fusion aus: Verantwortung + Sicherheit/Gesundheit

Verantwortung übernehmen, Fehler als Lernchance nutzen und die eigene wie kollektive Resilienz stärken. Es geht um Nachhaltigkeit der Leistung und den Schutz der mentalen Gesundheit im Angesicht ständiger Komplexität.


Megatrends: Sicherheit & Gesundheit



3. Progressive Empathie (Progressive Empathy)


Fusion aus: Empathie + Respekt

Vielfalt aktiv anerkennen: unterschiedliche Identitäten, Lebensentwürfe und Bedürfnisse als Stärke des Teams sehen. Empathie wird "progressiv", indem sie über bloßes Verständnis hinausgeht und Inklusion als aktive Aufgabe begreift.


Megatrends: Individualisierung, Gender Shift & Silver Society



4. Konstruktive Konfliktkultur (Constructive Conflict Culture)


Fusion aus: Konfliktfähigkeit + Wissenskultur

Konflikte als Motor für Innovation nutzen, Meinungen offen, respektvoll und faktenbasiert austauschen. In der Wissensgesellschaft ist der ungelöste Konflikt der größte Bremsklotz für Fortschritt.


Megatrends: Wissenskultur & New Work



5. Glokale Kooperation (Glocal Collaboration)


Fusion aus: Verantwortung/Respekt + Neo-Ökologie

Zusammenarbeit, die die lokale Gemeinschaft stärkt und gleichzeitig die globalen Auswirkungen (ökologisch und sozial) jedes Handelns berücksichtigt. Denken Sie global, handeln Sie im Team!


Megatrends: Neo-Ökologie, Globalisierung & Urbanisierung



6. Sinn-Orientierung (Purpose Orientation)


Der Metawert, der alle anderen verbindet

Ein gemeinsamer Sinn gibt Richtung und Motivation und macht komplexe Zusammenarbeit tragfähig. Er ist der unsichtbare, siebte Punkt im Zentrum des Würfels, der die Energie liefert, die Super-Werte im Alltag auch wirklich zu leben.


Megatrends: Individualisierung & New Work



Warum ein Würfel? Das Prinzip der Verankerung


Der Würfel ist in meiner Arbeit ein wiederkehrendes Symbol. Ob Resonanzwürfel, Community Tower oder jetzt der Wertewürfel für die Zusammenarbeit der Zukunft – immer wieder taucht diese Form auf.


Warum? Weil ich immer wieder nach dem WIE gefragt werde. WIE macht man DIES oder DAS? Der Würfel bietet einen greifbaren Anker für abstrakte Konzepte.


Sechs Seiten um ein Zentrum


Der Würfel steht für Ganzheit. Jede der sechs Seiten trägt einen gleichwertigen Wert. Doch im Zentrum liegt der unsichtbare siebte Punkt: das verbindende Prinzip. Im Resonanzwürfel war dies die Resonanz, hier ist es die Sinn-Orientierung.


Spielerische Exploration


Mit einer Größe von 18x18 cm bzw. 13x13 cm laden die physischen Würfel dazu ein, spielerisch erkundet zu werden. Sie können gedreht, gestellt oder in den Raum integriert werden. So werden abstrakte Werte nicht nur gedacht, sondern auch physisch begreifbar.


Ein roter Faden


In all meinen Projekten ging es darum, Komplexität in greifbare, interaktive Formen zu übersetzen. Der Würfel schafft das, weil er drei Qualitäten vereint:


  • Gleichwertigkeit – jede Seite zählt, keine steht über der anderen.

  • Dynamik – man kann ihn drehen, rollen, neu kombinieren.

  • Verankerung – im Zentrum liegt die Essenz, die alles zusammenhält.


So wird aus dem Würfel mehr als ein Werkzeug: Er ist eine Brücke zwischen Systemdenken, Sacred Geometry und praktischer Zusammenarbeit – ein Resonanzkörper für kollektives Lernen.



Entstehung aus einem kollektiven Prozess


Die Idee für den Wertewürfel entstand nicht an einem einzigen Tag, sondern in einem Geflecht von Erfahrungen und Rückmeldungen.


  • In meiner Masterthesis-Präsentation bat ich Jury und Publikum, ihre wichtigsten Werte auf Holzsteine zu schreiben.

  • In der 1:1 Zusammenarbeit mit Sujitha Kamalathan (Learnovation) kristallisierten sich Parallelen zu meinen Forschungsfragen heraus.

  • Bei der Nachbearbeitung ging ich meine Aufzeichnungen durch und erkannte, wie sich all diese Impulse mit dem deckten, was ich zuvor im Feld erfahren hatte – in den Familiengärten, in der Kirchengemeinde, in meinem Studium und in weiteren Projekten.


So entstand der Wertewürfel als ein kollektives Destillat: Er bündelt die Rückmeldungen aus Forschung, Praxis und Lehre und verdichtet sie zu sechs „Super-Werten“, die die Zusammenarbeit von morgen tragen können.



Nächste Schritte: Würfeln Sie Ihre Werte!


Der Prototyp "Wertewürfel" – wie alle meine Tools, Illustrationen und Konzepte – ist frei zum Ausprobieren, Anwenden und Weiterentwickeln gedacht. Ich freue mich sehr, wenn er in Teams, Communities oder Projekten zum Einsatz kommt und Erfahrungen zurückgespielt werden. Er wird aktuell im, mit und durch das Projekt learnovation getestet.


Grundsätzlich erhebe ich keinen Anspruch auf geistiges Eigentum. Dennoch wäre es mir eine Freude, wenn Sie mich als Referenz angeben, sollten Sie meine Illustrationen, Ideen oder Werkzeuge in Ihren eigenen Kontexten verwenden oder gar weiterentwickeln.


Daher zum Abschluss meine Frage: Wenn Du den Wertewürfel in der Hand hätten – welcher Wert wäre für Deine nächste Team- oder Gruppen Besprechung am wichtigsten?


Teile Deine Antwort gern in den Kommentaren.


PS: Die angegebenen Würfelmasse beziehen sich auf die physischen Modelle.


ree


 
 
 

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