

Was macht einen Raum besonders?
Einen Raum, den man nicht nur sieht, sondern spürt?
Wie können bestehende kirchliche Räume – innen wie außen – wieder mit Leben gefüllt werden?
Mit Offenheit für Neues und dem Wunsch, ihre Räume zukunftsfähig zu gestalten, begab sich die Kirchgemeinde St. Philipp Neri – seit September 2024 unter der Leitung von Ruedy Sigrist, der mit der Zukunftsgestaltung von Kirche und Gemeinde beauftragt wurde – bewusst in einen kollaborativen Gestaltungsprozess.
Die Alternative – ein Verkauf der Kirche – stand im Raum. Doch stattdessen entstand etwas Lebendiges:
Ein Raum für gemeinsames Denken, Fragen, Gestalten.
Durch kreative Werkzeuge, partizipative Formate und offene Dialoge entwickelte sich ein Toolkit, das Kirchen und Gemeinschaften darin unterstützt, Wandel aktiv mitzugestalten – von innen heraus und im Dialog mit ihrem Umfeld.​
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Der Film als Ausdruck des Gewachsenen
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Was in Räumen, Beziehungen und Werkzeugen spürbar wird, findet auch im Film seinen Ausdruck – entstanden im Rahmen des Connect-Projekts, dient er nicht nur als Kommunikationsmittel, sondern als resonanter Abschluss einer intensiven, ko-kreativen Gestaltungsphase.
Der Film dokumentiert, wie aus einer offenen Frage eine lebendige Praxis wurde – und lädt dazu ein, CoCoLaLu nicht nur zu verstehen, sondern zu erleben: Als Möglichkeitsraum zwischen Alt und Neu, zwischen Haltung und Handlung, zwischen Kirche und Quartier.
Die filmische Umsetzung – eine unerwartete Form der Ergebnispräsentation im Plenum – entstand in einem bewusst multiperspektivischen Gestaltungsprozess:
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Eigenes Bildmaterial und sorgfältig kuratierte Aufnahmen von Google Earth, Wikipedia, Shutterstock und Adobe Stock wurden kombiniert, um Atmosphäre, Kontext und Potenzial spürbar zu machen.
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Die Audiospur wurde mithilfe von Invideo AI generiert – auf Basis eines reflektiert gestalteten Skripts, das neutral bleiben und nicht mit mir als Person in Verbindung gebracht werden sollte.
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Der Film (hier aufgrund der Datengrösse von geringer visueller Qualität) ist mehr als eine Präsentation – er ist ein Erlebnisraum.
Ein stiller Dialog zwischen Bild, Ton und Bedeutung.
Ein Gefäß für das, was (noch) nicht in Worte passt.
Was als Prototyp begann, wurde zu einem Resonanzraum.
Was als Versuch gedacht war, wurde zum Anstoß für Wandel.
Und was hier sichtbar wird, ist erst der Anfang.

Kirche neu erzählen – zwischen sakraler Würde und zeitgemäßer Resonanz
Ein zentrales Anliegen im Projekt CoCoLaLu war es, gemeinsam mit der Kirchgemeinde zu erkunden, wie Kirche in Zukunft kommunizieren möchte – und kann.
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Denn wie es der Kirche geht, sieht man. Doch wie sie darüber spricht, ist eine offene Frage.
Es wurde deutlich: Die alte, konservative Sprache und Haltung hat viele Menschen verloren – nicht, weil sie falsch war, sondern weil sie nicht mehr anschlussfähig ist.
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In einer Gesellschaft, die sich kulturell, spirituell und digital tiefgreifend wandelt, braucht es neue Ausdrucksformen für Glauben und Gemeinschaft. Die religiöse Landschaft wird pluraler, Glaube wird persönlicher, Spiritualität vielfältiger.
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Vielleicht ist jetzt der Moment, nicht zwischen Religion oder Spiritualität zu wählen – sondern nach dem Raum dazwischen zu fragen.
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Ein Raum, in dem Religiösität und Spiritualität nicht im Widerspruch stehen, sondern sich ergänzen. Ein Raum, den wir vielleicht Religualität nennen könnten.
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Ein Raum, der verbindet. Und weiterführt. Was bewahrt werden soll, ist das sakrale Element, die Würde und Tiefe, die diese Räume tragen. Was bewusst hinter sich gelassen werden darf, ist eine exklusive Sprache, die Distanz schafft.
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Was gebraucht wird, ist eine neue Form der Korrespondenz mit der Außenwelt – flexibel, modular und lebendig. Eine Sprache, die berührt, einlädt und echte Beziehung stiftet.
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Ein Prozess von innen nach außen​​​
CoCoLaLu wurde zunächst zu einem Raum der nach innen gerichteten Erprobung: Bevor eine öffentliche Kommunikation nach außen erfolgt – geplant ab Januar 2026 – liegt der Fokus aktuell noch auf der inneren Klärung. Es geht darum, das Team zu stärken, gemeinsame Werte zu formulieren und neue Formen der Zusammenarbeit zu testen.
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Wie kann eine Institution wie die Kirche nach außen wirken, ohne sich zu verlieren? Wie kann sie Verbindung schaffen, ohne sich anzubiedern? Wie kann sie Zukunft gestalten, ohne ihre Wurzeln zu kappen?
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Diese Fragen bleiben offen – aber sie wurden gemeinsam gestellt, erforscht und umgesetzt.
Und das ist erst ein Anfang.
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Das Toolkit als Herzstück
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Das Toolkit ist ein zentraler Bestandteil von CoCoLaLu – einer Plattform für Gestaltung, Mitverantwortung und Wandel. Es verbindet kreative Methoden mit sozialer Wirkung, macht Potenziale sichtbar und stärkt lokale Handlungsfähigkeit – überall dort, wo Menschen Räume des Miteinanders und der Zukunft gestalten wollen.
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Die Plattform CoCoLaLu versteht sich dabei als Hub für Mitdenken, Mitwirken und Mitwandeln – lokal verankert, gemeinschaftlich getragen, zukunftsgerichtet.
Erste Einblicke in zentrale Elemente des Toolkits sind auf der Startseite der Gestaltungsthese zu sehen– darunter das „Beziehungsfelder“-Kartenset, der Werteturm, der Resonanzwürfel sowie weitere Werkzeuge, die Dialog, Reflexion und partizipative Kreationsprozesse auf einfache, aber tiefgreifende Weise anstoßen.
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Hinweis zum Toolkit-Element "Gestaltungskarten"
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Die Gestaltungskarten, die ebenfalls Bestandteil des entworfenen Toolkits sind, wurden explizit für die Kirchgemeinde St. Philipp Neri entwickelt – in enger Abstimmung mit deren spezifischen räumlichen, sozialen und spirituellen Kontexten. Sie beziehen sich sowohl auf die Innenräume der Kirche als auch auf deren Außenflächen und das umliegende Quartier.
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Für St. Theodul waren die räumlichen und kulturellen Voraussetzungen teils andere, weshalb die Karten dort nicht 1:1 übernommen wurden. Grundsätzlich lassen sich die Karten jedoch als Inspiration und Ideengeber auf andere Kontexte übertragen – vorausgesetzt, sie werden sorgfältig angepasst und gemeinsam (weiter)entwickelt.
Denn: Jede Gemeinschaft hat ihre eigene Sprache, ihre eigenen Bedürfnisse – und braucht Werkzeuge, die mit ihr mitwachsen.
Was hat das Toolkit bewirkt?
Das lässt sich am beste durch den federführenden Anwender im Feld selber beschreiben:
"Alle deine für uns zur Verfügung gestellten Unterlagen sind unseren Mitarbeitenden und Kirchenräten zur Verfügung gestellt und auch schon mehrmals thematisiert worden. Den Werteturm und den Würfel habe ich mit drei Gruppen erfolgreich, anregend und zielführend angewandt."
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"Das Quartier und die Kirche erblüht dank deiner Visionen und Prototypen in einem neuen Licht. WIR wachsen zusammen."
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"Der Würfel ist ein spielerisches Element, der uns über die wichtigsten Fragen ins Gespräch kommen lässt. Er wird ein treuer Begleiter unserer Sitzungen und erinnert uns immer an die gemeinsamen Grundfragen."
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" ... im Januar 26 ist der öffentliche Kick off für "Lebensraum Kirche und Quartier Projekte, sowie die Förderung der WIR-Kultur gemäß deiner konkreten und sehr ansprechenden Dokumentation."
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​"Danke Deiner Arbeit sind unsere Gemeinschaften St. Phillip Neri und St. Theodul bei einer kürzlich durchgeführten internen, institutionellen Umfrage den Zusammenhalt (Social Cohesion) betreffend herausragend positiv bewertet worden."
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"Das Toolkit hat uns als Teams zusammenwachsen lassen - unser Wir-Gefühl hat sich gestärkt. Deine Ideen entwickeln wir weiter. Aus ihm sind viele tolle Sachen entstanden. Es wurden erste Gestaltungsideen umgesetzt. ​"​​​
- Ruedy Sigrist, Gemeindeleiter Pfarreien St. Phillip Neri und St. Theodul -
Was das Toolkit für andere tun kann​
Das Toolkit ist mehr als eine Sammlung von Methoden – es ist ein Impulsgeber für Veränderung.
Es stärkt Eigenverantwortung, fördert gemeinschaftliches Handeln und macht verborgene Potenziale sichtbar.
Ob Kirche, Quartier, Verein oder Bildungsprojekt – überall dort, wo Menschen gemeinsam Räume gestalten, kann das Toolkit Orientierung bieten:
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Es eröffnet neue Zugänge zu Themen wie Beteiligung, Wertewandel und Gemeinschaftsbildung.
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Es unterstützt Teams dabei, sich neu auszurichten, miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsame Visionen zu entwickeln.
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Es inspiriert dazu, den eigenen Kontext mit anderen Augen zu sehen – als lebendiges System, das Pflege, Resonanz und Gestaltungskraft braucht.
Das Toolkit wirkt dort, wo Wandel gewollt – aber noch unklar ist, wie er gelingen kann.
Es lädt dazu ein, nicht sofort Lösungen zu suchen, sondern gemeinsam Fragen zu stellen, Resonanz zu erzeugen – und so den Wandel von innen heraus zu gestalten.
Zugleich bildet das Toolkit eine fundierte, erprobte Grundlage, die je nach Bedarf weiterentwickelt und kontextgerecht angepasst werden kann.
Denn jede Gemeinschaft hat ihre eigene Sprache, ihre eigenen Dynamiken – und braucht Werkzeuge, die mit ihr mitwachsen.
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Dabei verstehe ich mich nicht als externe Lösungslieferantin, sondern als Begleiterin eines Co-Kreationsprozesses, in dem Wissen geteilt, Verantwortung übernommen und Gestaltung möglich wird – im Verein, im Kirchenrat, im Quartier oder im Team.